Tag 16

Datum: Mittwoch, 06. Mai 2015
Strecke:  von Calzadilla nach Sahagun
Distanz: 24 km
Gehzeit: 07:15 bis 14:00Uhr  ca. 6,75 Std.
Wetter: Sonne satt, aber trotzdem noch etwas frisch
Allgemein: schöne Etappe, nicht sehr anstrengend



Seit 5:00 Uhr ist es im Schlafsaal ungemütlich. Manche stehen auf, andere packen ihren Rucksack, die nächsten gehen ins Bad. Also Rücksichtsnahme gibt es heut nicht. Oh, doch. Sie lassen das Licht aus. Aber ob das sinnvoll ist. Hier fällt was um, da stößt einer an. Um 6:30 Uhr reicht es mir dann. Ich steh auf. Und das Erste was ich mache: Ich mach das Licht an! Ok, mach mich zwar dadurch bei manchen unbeliebt, aber die Meisten lächeln mir zu. An Schlaf ist doch so wieso nicht mehr zu denken, also was soll´s? Ich gehe kurz ins Bad, packe meine sieben Sachen zusammen und um 7:15 Uhr ziehe ich los.
Keine 500m später treffe ich Sepp und so starten wir gemeinsam in den neuen Tag hinein. Die Sonne geht gerade auf und ein herrlicher Morgen erwartet uns. Zwar läuft man viel auf asphaltierten Wegen und entlang von Strassen, aber der Weg ist schön. Ein Storch begleitet uns ein Stück in einem angrenzenden Acker. Kurz darauf treffen wir Frank und Romy und so sind wir nun zu viert unterwegs. Im gleisenden Sonnenschein sieht die Landschaft herllich aus. Es ist strahlend blauer Himmel und richtig heiß. Zum ersten Mal krempelte ich meine Hose hoch. Nach 2 Stunden gönnten wir uns ein Frühstück, danach gehe ich alleine weiter. Frank und Romy waren heut irgend wie etwas zurück haltend, vielleicht wollten sie alleine sein, und Sepp? Na wie immer, er redete sich mal wieder fest.
Wir verabredeten uns für Sahagun, da wir heut ein Zimmer nehmen wollten, damit wir heut Abend das Fusballspiel Barcelona gegen Bayern anschauen konnten. In den Herbergen ist ja immer um 22:00 Uhr Zapfenstreich und da die Champions Legue immer bis 22:30 Uhr geht, wollten wir nach einem Zimmer schauen. 
Doch für den Moment war ich alleine unterwegs. Heut war es wirklich schön. Man sah viele blühende Sträucher, sattes Grün und einen herrlichen Himmel. Einfach toll. Ich machte noch zweimal Pause in Bars, um etwas zu trinken und siehe da: Sepp holte mich wieder ein, und so liefen wir wieder ein Stück zusammen. Nach San Nicolas trennten sich unsere Wege abermals, da Sepp einen kleinen Umweg machen wollte, über die Kapelle Virgin del Puente. Kurz nach der Kapelle steht ein Denkmal, das anscheinend die Hälfte der Strecke des Camino markieren soll. Laut Outdoor Reiseführer stimmt das wohl nicht, sondern soll halt als Attraktion Pilger anlocken und so lies ich es sein. ( Im Nach hinein ein Fehler, der Umweg ist nicht lang, aber das Denkmal und die Kirche schön) Mit einem jungen Pilger lief ich den Rest nach Sahagun, fand aber meinen Sepp nicht mehr.  Ans Telefon ging er auch nicht. Mein junger Kamerad wollte lieber in eine Herberge als in ein Hotel und so verabschiedeten wir uns.So machte ich mich allein auf die Suche nach einem Hotel und wurde auch fündig. Es war zwar etwas kompliziert, dem Hotelier klar zu machen, dass ich eigentlich ein Doppelzimmer will, obwohl ich doch alleine war und ich ja noch nicht einmal wußte, ob ich Sepp wieder finden würde.  Aber irgend wie verstanden wir uns, ich lies meinen Rucksack im Hotel, ins
Romy, Frank und der PIlger Wollle
Zimmer konnte ich so wieso noch nicht, da es noch nicht fertig war. So machte ich mich auf die Suche nach Sepp und fand in tatsächlich am Ortsausgang von Sahagun. Aber er hatte sich entschlossen doch noch weiter zu gehen. Ich war etwas enttäuscht, aber was soll´s? Da entdeckte ich auch den Grund: Seine weibliche Begleitung war wieder auf getaucht. Und die war im anscheinend wichtiger als das Fußballspiel heute Abend.  So ging ich etwas frustrierd zurück ins Hotel und buchte auf ein Einzelzimmer um. Kosten 20 €. Alles klar. Ich wurde in ein Zimmer geführt, war alles ok, aber: ein Dreibettzimmer. Ich wollte doch nur ein Single Room, aber es war ok. Ich bekam das Dreibettzimmer zum genannten Preis von 20€. Perfekt. Super Zimmer, tolles Bad! Nach einer heißen Dusche gab ich meine Sachen zum Waschen ab und der Frust war auch fast verflogen. Ganz verflogen war er, als mein Telefon klingelte und Frank anrief und wissen wollte wo ich unter gekommen war. Ich lotste die Zwei zu mir uns Hotel und sie bekamen auch ein großzügiges Zimmer, sogar mit Badewanne. Anschließend gingen wir auf die Plaza, ließen uns ein leckeres Mittagessen schmecken, gönnten uns das ein oder andere Bierchen und hielten nach einer Bar für heut Abend wegen dem Fußballspiel Ausschau. Wir wurden fündig, und als wir gerade so gemütlich zusammen saßen, kam Sepp mit seiner Begleitung vorbei. Kurz darauf machten sie sich jedoch auf ihren Weiterweg.
Herrliche Plaza
 Wir drei gingen ins Hostal machten ein Nickerchen und gegen 19:00 Uhr trafen wir uns wieder, gingen wieder auf die Plaza, suchten uns die Bar mit dem Fernseher und aßen dort zu Abend. Anschließend schauten wir uns das Fußballspiel an. Es wurde ordentlich was getrunken, aber das schöne in Spanien ist ja, dass wenn man etwas zu trinken bestellt, bekommt man ja immer Tapas dazu. Und so wurde es ein seeehr gemütlicher Abend. Die Spanier wunderten sich zwar
Stadttor von Sahagun
etwas, da wir jubelten als Barcelona ein Tor schoß, aber sie konnten ja nicht wissen, das wir die Bayern nicht leiden können. Barcelona gewann 3:0! Also ein perfekter Tag. Da Frank und Romy schon in der Halbzeit gegangen waren, machten ich mich so gegen 22:45 Uhr allein auf den Heinweg. Ich fiel müde, aber glücklich ins Bett. Ein wirklich schöner Tag ging zu Ende.


Fazit: Sehr schöne, nicht sehr anstrengende Etappe. Den kleinen Umweg über die Kapelle Virgin del Puente würde ich heute machen.
Ein schöner Tag mit Freunden, so soll es sein!

Tipp: Das Stadttor von Sahagun muß man gesehen haben. Ebenso die Plaza in der Ortsmitte mit vielen kleinen Bars. Sehr schön.
Sehr zu empfehlen ist das Hostal Escarcha, Sauber, preiswert, würde ich wieder übernachten!

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