Tag 18

Datum: Freitag, 08. Mai 2015
Strecke:  von Reliegos nach Leon
Distanz: 26 km
Gehzeit: 07:15 bis 14:45Uhr  ca. 6,5 Std.
Wetter: anfangs leicht regnerisch, dann sonnig, mittags gut warm
Allgemein: weg unspektakulär, Vororte von Leon furchtbar, Leon selbst sehr schön.


Um 6:45 Uhr war die Nacht vorbei, und um 7:15 Uhr lief ich mit Frank und Romy los. Leide fing es recht schnell an zu nieseln und so mußten wir schnell unsere Ponchos anziehen. Auch heute war es wieder so, dass der Weg meistens gerade aus ging. Na ja, man gewöhnt sich an alles. Nach ca. 6,5 km frühstückten wir in Mansilla de las Mulas. So gestärkt gingen wir weiter, immer noch im leichten Regen. Jetzt lief man an der doch recht stark befahrenen Hauptstrasse entlang bis nach Puente
Brücke in Puente Villarente
Villarente ( weitere 6km). Am Ortseingang sieht man die herrliche Brücke über den Rio Porma. Ein imposantes Bauwerk, mit seinen zwanzig Brückenbögen. Kurz danach machten wir in einer Bar Halt und gönnten uns ein zweites Frühstück. Dann endlich konnte man die Hauptstrasse verlassen und lief abseits des Strassenlärms in Richtung Leon. In der Zwischenzweit schien die Sonne und es wurde richtig warm. Ein letzter Anstieg, ein überqueren der Autobahn und Leon lag vor einem. Also, zumindest mal ein Industriegebiet von Leon. Es zog sich jetzt doch sehr, bis man endlich Richtung Stadtmitte kam. Jedoch konnte man von hier schon die Kathetrale von Leon erblicken. Alle Häuser überragend lag sie vor uns. Aber der Weg zog sich ewig hin. Endlich konnten wir das Industriegebiet hinter uns lassen und strebten immer mehr der Kathetrale zu. Jetzt war es auch wieder schön zu laufen, und urplötzlich waren wir in der Fussgängerzone von Leon. Und nach wenigen hundert Metern standen wir vor der mächtigen Kathetrale von Leon. Plötzlich hörte ich eine Frauenstimme "Pilger Wolle" rufen. Ich drehte mich um, aber ich konnte niemand Bekanntes
Die herrliche Kathetrale von Leon
entdeckten. Dann wieder und eine Frau kam auf mich zu. Ich kannte sie nicht. Da sagte sie: Du bist doch der Pilger Wolle, oder? Es war eine Internetbekanntschaft, mit der ich vor dem Camino regen Kontakt hatte. Wir hatten zwar die leise Hoffnung, dass wir uns treffen könnten, aber das es tatsächlich passiert....Sie hatte mich an meinem markanten Pilgerstab erkannt, den ich ja hier auf meiner Homepage schon ins Netz gestellt hatte. Die Freude war groß. Ein kurzer Plausch und auch am Abend sahen wir uns nochmal. Richtig nett!
Mit Frank und Romy ging ich weiter. Da wir alle drei sehr erschöpft waren, obwohl die gelaufene Strecke heut gar nicht so lang war, machten wir uns auf die Suche nach einem Zimmer. Keine 30m von der Kathetrale entfernt sahen wir ein keines Hotel. Dort wollten wir es versuchen Frank und Romy
Mir kann man einfach nicht wiederstehen...
hatten Glück noch ein Doppelzimmer zu bekommen, aber bei mir hies es" Completto". Na, bravo. Nach langem hin und her, hies es, das Hotel hätte ca. 100m weiter noch Zimmer und da wäre noch etwas frei. Für 30€ bekam ich ein Einzelzimmer. Eine Angestellte ging mit mir in diese Unterkunft und ich war doch sehr überrascht, als sie mir das Zimmer zeigte und mal wieder drei Betten darin waren. Ok, das ist anscheinend so in Spanien, dass man immer wieder mal ein Mehrbettzimmer als Einzelzimmer bekommt. Mir sollte es recht sein. Das Zimmer war zwar noch nicht gereinigt, aber stört das einen Pilger? Nein. Ich duschte, stellte meine ganzen Sachen auf den Tisch, und als ich am Abend zurück kam, war alles gereinigt und sauber. 
Frisch geduscht ging ich wieder zur Kathetrale, gönnte mir dort in einem Cafe ein Bierchen und wartete auf Frank und Romy. Anschließend besichtigten wir die wirklich imposante Kathetrale. Sie war rießig. Für mich waren das mehrere Kirchen in einer Großen. So was hatte ich noch nie gesehen. Danach machten wir einen Bummel durch die wirklich sehr schöne
Innenstadt von Leon und trafen auch einige Bekannte. Vor einer Bar aßen wir zu Abend. Frank gönnte sich Makkaroni mit Bolognese und ich mir einen Hamburger. Satt wurde man davon nicht. So bestellten wir nochmal. Diesmal Frank den Burger und ich die Makkaroni. Dann waren wir zwei auch satt. Einige Bierchen wurden vernichtet und anschließend noch ein leckeres Eis. Ach, pilgern kann sooo schön sein! Danach gingen wir nochmal zur Kathetrale und besichtigten unter ihr eine Ausgrabungsstaätte von den Römern, die dort eine Siedlung errichtet hatten und dort soll der Ursprung der Stadt Leon sein. Frank war doch sehr erschöpft, er hatte am Tag schon Krämpfe und so zog es die Zwei so gegen 20:30 Uhr in ihr Hotel. Da ich jetzt komischer weise niemand Bekanntes mehr sah, ging ich auch auf mein Zimmer, schrieb Tagebuch, schickte noch einige Whats App Nachrichten in die Heimat und schaute etwas Fernseh. Danach wollte ich eigentlich schlafen, aber daran war nicht zu denken. Auf den Strassen war so ein Radau, bis morgens ca. 5:00 Uhr. Die richtigen Vorraussetzungen, wenn man dann wieder 30 km pilgern will. Aber was will man machen. Wie ich später erfahren habe, soll es in Leon so sein, dass die Jugendlichen nur am Freitag Alkohol bekommen und dies reichlich ausnützen. Na ja, es sei ihnen gegönnt. Und irgend wann schlief ich doch noch etwas. Und den folgenden Tag sollte ich auch gut überstehen.

 Fazit: nicht sehr lange Etappe, aber trotzdem sehr anstrengend durch das monotone an der Strasse laufen und die nicht sehr attraktiven Vororte von Leon. Leon selbst sehr schön.

Tipp: auf alle Fälle eine Besichtigung der Kathetrale machen, wirklich sehr schön. 
Ich hatte mir ja vorgenommen in den größeren Städten evtl. einen Tag zu bleiben, aber wenn man seine Touren so plant, dass man mittags zeitig dort ist, sollte es reichen, das Wichtigste zu sehen. Will man jedoch richtig Sight Seeing machen braucht man wie hier in Leon aber schon einen ganzen Tag.
Jedoch war es bei mir in allen größeren Städten so, dass sie mir zwar gefallen haben, aber als Pilger will man am nächsten Morgen los. Der Weg ist das Ziel....

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