Tag 31/3

Glückseelig verlies ich die Kathetrale und machte  mich auf die Suche nach einem Hotel. Am Pferdebrunnen vorbei machte ich mich auf die Suche. Plötzlich ein Schrei: Hey Wolle! Ein junger Mann kam auf mich zu. Ich kannte ihn nicht. Er erklärte mir, dass auf dem Platz vor der Kathetrale mich jemand suchen würde. Ich fragte ihn, woher er den wisse, dass ich der Pilger Wolle wäre. Da zückte er sein Handy. Da hatte er ein Bild von meinem Pilgerstab drauf. Und daran hatte er mich erkannt. Leider konnte er mir nicht zu verstehen geben, wer mich suchen würde. Auf dem Platz vor der Kathetrale sah ich auch niemand Bekanntes. Schade. Irgend jemand hatte ich wohl verpasst!
 Ich hatte in meiner Hosentasche einen Flyer eines Hotels ganz in der Nähe. Also, es war nicht gerade der Reißer, aber ok. Nur dachte ich nicht daran, dass ich hier fast eine Woche verbringen sollte, sonst hätte ich es mir evtl. noch anders überlegt. Aber ich war froh so schnell etwas gefunden zu haben, und nahm das Zimmer.
Etwas frisch gemacht und dann wieder zurück zur Kathetrale. Auf dem Weg dort hin, traf ich  Micha und Wolfgang, die in einem Cafe saßen. Eine herzliche Umarmung und ein Begrüßungsbier. Ach es war schön, die alten Kameraden zu treffen. Ich wollte zur Messe, aber die Zwei wollten nicht mit. So ging ich alleine weiter. Vor dem Pilgerbüro traf ich Anna und Teen wieder. Auch hier eine freundige Umarmung. Es war toll, wie sich alle freuten, dass man es geschafft hatte. Ich ging zurück auf dem großen Platz vor der Kathetrale und mitten drin lag Jesse auf dem Boden. Ich lies mich fallen und dann lagen wir uns in den Armen. Wir zwei verstanden uns ja sprachlich leider nicht, aber in diesem Moment waren auch keine Worte nötig. Wir drückten uns, schüttelten uns und freuten uns wie die kleinen Kinder!
Um 12:00 Uhr war dann die Messe. Die Kathetrale bis auf den letzten Platz gefüllt. Leider war ich in diesem Moment alleine. Keiner meiner Weggefährten war hier. Schon komisch, aber so ist es eben.
Die Messe begann. Verstanden hab ich nicht so viel, das Meiste ist halt auf spanisch. Aber ergreifend war es allemal! Dann sang eine Nonne, mit einer wunderbaren Stimme. Herrlich! Und dann wurde doch tatsächlich der Weihrauchkessel geschwenkt. Also, alle meine Wünsche erfüllten sich. Ich habe schon von Pilgern gehört, die dies nicht erleben durften. Ich hatte diese Ehre insgesamt dreimal! Es war beeindruckend, wie dieser rießige Kessel durch die Kathetrale geschleudert wird. Zum Abschluss der Messe, sang ein kanadischer Pilger noch ein Lied. Es war so ergreifend. Leider weiss ich den Titel dieses Liedes nicht, aber es war fantastisch. Ich war so gerührt, dass mir die Tränen kamen. Als das Lied und die Messe zu Ende war, verlies ich schluchzend und ergriffen die Kathetrale. An einer Säule lehnte ein junges Mädchen, dass ich flüchtig vom Weg her kannte. Ihr liefen auch die Tränen über die Wangen. Wir schauten uns nur an, und fielen uns weinend in die Arme. Und drückten uns. Ganz fest! Auch dies war einer der ergreifendsten Momente auf meinem Weg.


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